Was ist das richtige Jagdhorn für mich?
Diese Frage bekomme ich fast täglich gestellt. Hier versuche ich nun ein paar Antworten zu geben, die Ihnen vielleicht weiterhelfen.
Wir haben 3 Kategorien an Jagdhörnern:
– das Jagdgebrauchshorn, das sind die Modelle 18800 – 18815
– unsere Modelle „de Luxe“ 18820 und „Meister-Dotzauer“ 18825
– unsere Sondermodelle „Premium“ 18828, „Konzert“ 18830 und „XXL“ 18835
Das Jagdgebrauchshorn ist ein einfaches Fürst-Plesshorn das für den Einsatz im Wald, bei Drückjagden, verblasen der Strecke u. dgl. gemacht wurde. Es hat eine sehr gute Stimmung läßt sich leicht blasen und ist zudem noch robust. Das Horn gibt es in den Ausführungen ohne Stimmzug*1 oder mit Stimmzug, mit Kunstlederumwicklung oder mit echter Lederumwicklung. Optional gibt es das Horn auch mit Einbrennlackierung*2. Diese Hörner Kosten zwischen 230 und 310 Euro.
Wenn man etwas mehr will, empfehlen sich unsere Modelle „de Luxe“ und „Meister-Dotzauer“. Gegenüber dem Jagdgebrauchshorn hat es ein dünneres Material, statt 0,5 mm wie beim Jagdgebrauchshorn nur 0,4 mm. Es hat zudem eine weitere Mensur, so daß es zusammen mit dem dünneren Material etwas weicher klingt. Durch den komplett konischen Verlauf vom Stimmzug zum Schallstück spricht es zudem noch leichter an.
Der Unterschied zwischen „de Luxe “ und „Meister-Dotzauer“ ist das Material. Beim „de Luxe“ verwenden wir Messing CuZn28 und beim „Meister-Dotzauer“ Goldmessing CuZn15. Durch den höheren Kupfergehalt des Goldmessings klingt das Instrument noch etwas wärmer und läßt sich noch leichter anspielen.
Desweiteren ist das Schallstück aus einem einzigen Messing- oder Goldmessingblatt mit 0,4 mm Wandstärke geschnitten. Das kann man daran erkennen, daß die Lot (ein gelber Streifen) bis zum Schallstückrand verläuft.
Beide Hörner sind standardmäßig lackiert, haben einen Stimmzug und eine echte Lederumwicklung. Das Meister-Dotzauer Modell erkennt man an der Gravur auf dem Neusilberkranz. Diese Hörner kosten zwischen 400 und 450 Euro.
Unsere Modelle Premium 18828 und das Konzertmodell 18830 sind auf der Basis unseres beliebten Meister-Dotzauer Modells gebaut. Wie bei diesem Modell ist auch das Premium aus einem einzigen Goldmessingblatt mit 0,4 mm Wandstärke geschnitten, gegenüber dem Modell Meister-Dotzauer wurden hierbei die Schallstücke selektiert.
Es hat einen schmalen Neusilberkranz um dem Schallstück noch mehr schwingungsfreiheit zu geben, deshalb wurde auch die traditionelle „Fürst-Pless-Plakette“ weggelassen.
Durch einen konischen Innenstimmzug wird die Ansprache des Horns präzisiert.
Auf dem Neusilberkranz befindet sich unsere Meister-Dotzauer Gravur umrahmt von edlem Distellaub. Diese Gravur ist handgestochen. Das Premiummodell hat eine dunkelbraune Nappalederumwicklung, das Konzertmodell ist ohne Umwicklung damit das ganze Horn gut schwingen kann.
Unser Modell „XXL“ ist wirklich ein sehr großes Horn. Gebaut mit einem Flügelhornschall aus einem feinen Goldmessingblatt geschnitten, sehr weit mensuriert, hat es einen Schall-Durchmesser von 160 mm (der Standard ist 130 mm).
Es hat einen dunklen aber auch sehr vollen Ton der allerdings auch mit viel Luft gefüllt werden muß. So ist das Horn zwar sehr leicht zu spielen, allerdings braucht man bei längerem Spiel auch eine gute Luft. Das Horn hat eine große handgestochene Meister-Dotzauer Gravur, hat eine echte Lederumwicklung und ist lackiert.
*1 Der Stimmzug wird benötigt damit man im Zusammenspiel mit anderen Bläsern die Hörner „einstimmen“ kann. Durch den Einfluß von Temperaturen, unterschiedliches Können oder Ansatz ändert sich die Feinstimmung des Instrumentes. Durch das Herausziehen des Stimmzugs wird der Ton etwas tiefer, durch das einschieben etwas höher.
*2 Ohne Lackierung läuft das Horn mit der Zeit an und bekommt eine kupfertypische Patinaschicht. Mit Lackierung braucht man es nur ab und zu mit einem weichen Lappen abwischen. Wir verwenden einen Klarlack der bei 150 C eingebrannt, d.h. gehärtet wird um so kratzfrei zu bleiben.
Ich hoffe, daß ich Ihnen einen Überblick über unsere Modelle geben konnte.
Gerne können sie bei uns aber direkt nochmal nachfragen.
Ihr
Jürgen Dotzauer
Instrumentenmachermeister